Künstliche Intelligenz, künstlerische Inspiration
13/07/2023 | Konny Scholz - stores + shops
Entwurfs- und Kampagnenarbeit von Kreativagenturen und Storedesignern werden in absehbarer Zukunft wohl unter Einsatz generativer AI-Anwendungen erfolgen, denn: KI kann jetzt auch Design. In welcher Form kann der Einzelhandel davon profitieren?
„Unfassbar gut aussehen“
Hannes Melzian, Head of Digital and Experience Design bei der auf Retail spezialisierten Agentur Designplus, beschäftigt sich intensiv mit den Möglichkeiten generativer KI-Modelle.
Allgemein gefragt: Was bewirkt Künstliche Intelligenz im Retail?
Wie einschneidend KI die Prozesse im Retail bereits verändert hat, zeigen die automatisierten Analysen von Verkaufsflächen, datenbasierte Interaktionen mit den Kund:innen, die Verzahnung von Schnittstellen und Touchpoints, die modernen Kassensysteme usw. Die anwendungsbasierte digitale Experience im Einzelhandel ist mithilfe der KI längst neu geformt worden. Nun verändern die neuen generativen Bild- und Text-KI-Modelle auch die Prozesse der erlebnisorientierten und emotionalen Experience.
… also den Wow-Effekt im Laden, für den Storedesigner, Ladenbauer und Design-Agenturen zuständig sind. In welche Richtung weisen die Veränderungen?
Alles wird zunehmend unfassbar gut aussehen. Dank generativer KI dürfen wir hochqualitative Bildwelten erwarten, wie wir sie bisher noch nicht kannten. Überall dort, wo es um visuelle Brillanz geht, wird sich ein deutlich erhöhtes Level etablieren, also bei Schaufenster- und Instore- Kampagnen, Social-Media-Auftritten und Storedesign. Außerdem schnellere kreative Prozesse, individuellere Ansätze, bessere Inhalte und alles in noch größerer Vielfalt.
Schneller und besser – wodurch?
Die KI liefert Inspirationen auf Knopfdruck. Mit der KI kann ich z. B. mein Konterfei in Sekunden als professionelle Karikatur oder als kunstvolles Ölgemälde darstellen. Beim Erstellen von Moodboards kann die bisher wirklich zeitaufwändige Suche nach passenden Fotos und Illustrationen mithilfe der KI deutlich beschleunigt und optimiert werden.
Wie profitiert der Retail davon?
In Zukunft werden wir einem Retail- Kunden viel früher Entwurfsalternativen vorlegen können. Entscheidungen darüber, wie z. B. ein Fenster aussehen soll, lassen sich zügiger herbeiführen, wir haben schneller einen Fahrplan für die Umsetzung. Im Einzelhandel schrumpfen die Budgets, während die Anforderungen steigen – da passt die schnellere Taktung kreativer Prozesse gut.
Welchen Einfluss nimmt die KI auf die anwendungsbasierte Handelstechnologie?
Wenn wir Kampagnen entwickeln, denken wir alle kreativen, technischen und technologischen Assets einer Marke oder eines Einzelhändlers zusammen, um sie im Raum erfahrbar zu machen. Wir müssen also verstehen, was die anwendungsbezogene KI im Retail tut und sie mit den Möglichkeiten der neuen KI-Tools kombinieren. Viele KI-geprägte Szenarien werden da absehbar im physischen Einzelhandel zum Einsatz kommen, sind aktuell aber noch nicht so weit. Plakatives Beispiel etwa ist der Avatar, mit dem man im Store spricht, der sich dort auskennt und alles über das Sortiment weiß. Oder auch der persönlichen Chatbot, der einen vom Handy aus berät.
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