Nachhaltige Pop-up-Stores: Ekoplaza, Polestar und 2nd Peak setzen Trends
Es ist nicht ungewöhnlich, der Öffentlichkeit einen Verkaufsraum in einem Iglu zu präsentieren, den neuen Porsche in 2300 Meter Höhe in einer Schneekugel-ähnlichen Auslage vorzustellen oder auf einmal von einem riesigen Adventskalender umgeben zu sein. Willkommen in der aufregenden Welt der Pop-up-Stores! Diese temporären Geschäfte, auch als Guerilla-Stores bekannt, erscheinen und verschwinden wieder in den Straßen von Groß- und Kleinstädten und erregen durch ihre ungewöhnlichen Standorte und eindrücklich inszenierten Produkte inzwischen auch in Deutschland die Aufmerksamkeit der Kund*innen.
Das Konzept von Pop-up-Stores basiert auf dem Prinzip: „Was schwer zu bekommen ist, wird besonders begehrenswert.“ Hier dreht sich alles um die knappe Verfügbarkeit, denn diese Stores verschwinden gewöhnlich nach kurzer Zeit wieder. Durch eine exklusive Atmosphäre und die gekonnte Inszenierung der Produkte werden Kund*innen dazu angeregt, schnell zuzugreifen und die nahezu künstlerisch gestalteten Produkte zu ergattern und sich vor allem auch als Brand einen Namen zu machen.
Was wir uns im Hinterkopf behalten sollten, ist, dass die Produktion von Neumaterial für kurze Zeit einen großen Ressourcenverbrauch und eine kurze Lebensdauer mit sich bringen kann. Daher ist es super wichtig, dass Marken sich intensiv mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinandersetzen.
Wir präsentieren also: Die drei coolsten nachhaltigen Pop-up-Stores
Ekoplaza: Der weltweit erste kunststofffreie Pop-up-Store
Die dänische Öko-Supermarktkette Ekoplaza setzte einen Meilenstein in der Geschichte der Pop-up-Stores mit der Eröffnung des weltweit ersten “verpackungsfreien” Stores in Amsterdam. Ekoplaza bietet dort 680 Produkte an, die in Papier, Karton und anderen ökologischen Alternativen zu Kunststoff verpackt werden. Ein innovatives und nachhaltiges Konzept, das sicherlich noch viele andere inspirieren wird.
Polestar in Finnland: Eiskalt nachhaltig
Das schwedische Automobilunternehmen Polestar hob das Konzept der Pop-up-Stores auf ein neues Level, indem es bis Ende Februar diesen Jahres sein vollelektrisches Modell Polestar 2 in einem Eispavillon-Showroom mit rund 3.000 Kubikmeter Schnee präsentierte. Der Pop-up-Store in der finnischen Hauptstadt Rovaniemi, der komplett aus Schnee und Eis gebaut wurde, war nicht nur eine coole Attraktion, sondern unterstrich auch das Engagement von Polestar für die Nachhaltigkeit und die Verwendung von recycelbaren Materialien.
2nd Peak: Das Gegenkonzept zum Fashion Waste
Der Outdoor-Spezialist 2nd Peak hat das Pop-up-Store-Konzept mit seinem Fokus auf Secondhand-Outdoorbekleidung und -ausrüstung revolutioniert. In der Filiale in der Altstadt von Bern konnten Kund*innen hochwertige, liebevoll getragene und gepflegte Outdoor-Ausrüstung von Marken wie Arcteryx, Mammut, Peak Performance , Norrona und Ortovox zu erschwinglichen Preisen erwerben. Isa Schindler, die Gründerin von 2nd Peak, erklärt: „Bei Outdoorbekleidung ist second use besonders sinnvoll. Sie ist beständig, hat einen längeren Modezyklus, kann in der Entsorgung im Vergleich teilweise höchst problematisch sein – und sie ist teuer“. Mit 2nd Peak stellt sie eine Lösung gegen den Fashion Waste dar und fördert gleichzeitig das Bewusstsein für nachhaltige Mode.
By the way
Die Stadt Schorndorf hat einen Pop-Up-Wettbewerb ins Leben gerufen. Ab sofort haben Gründer*innen, Händler*innen, Unternehmer*innen und Dienstleister*innen die Möglichkeit, sich mit einem innovativen Konzept bei der Stadt zu bewerben. Der Gewinn beinhaltet eine erstklassige Ladenfläche in bester Lage.
So whats next?
Pop-up-Stores bieten eine einzigartige Kombination aus Exklusivität, Überraschung und Begehrlichkeit, die sie für Kund*innen auf der ganzen Welt attraktiv machen. Noch interessanter werden sie jedoch, wenn sie das Thema Nachhaltigkeit ins Spiel bringen. Der weltweit erste verpackungsfreie Pop-up-Store von Ekoplaza, der eiskalte und umweltbewusste Pop-up-Store von Polestar und das gegen den Fashion Waste gerichtete Konzept von 2nd Peak zeigen uns, dass es möglich ist, den Konsum neu zu gestalten und dabei gleichzeitig unseren Planeten zu respektieren und zu schützen.